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Donnerstag, 24. Januar 2008

Karnevals- und Faschingsumzüge am 27. Januar – Entehrung des Holocaust-Gedenktages

Pressemitteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland:

„Die Veranstaltung eines Faschingsumzugs am internationalen Holocaust-Gedenktag in München beleidigt die Opfer, derer an diesem Tag gedacht werden soll und wirft ein fragwürdiges Bild auf die Erinnerungskultur in unserer Gesellschaft", so der Vizepräsident und Gedenkstättenbeauftragte des Zentralrats der Juden, Professor Dr. Salomon Korn.

„Den Umstand, dass die politisch Verantwortlichen und die Genehmigungsbehörden, offensichtlich gedankenlos ihr Einverständnis mit der Terminplanung signalisierten, ist geschmacklos und führt den Holocaust-Gedenktag ad absurdum", meint auch Vizepräsident Dr. Dieter Graumann.

Beide Vizepräsidenten stimmten ausdrücklich mit den Ausführungen der Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, anlässlich der 300 Jahrfeier der Jüdischen Gemeinde in Offenbach vom Wochenende überein, wonach durch solche Faschingsumzüge am Holocaust Gedenktag, „die Opfer entehrt und düpiert" werden.

Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit.

Am 3. Januar 1996 proklamierte Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar in Erinnerung an den nationalsozialistischen Rassenwahn und den Völkermord, zum nationalen Holocaust-Gedenktag: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen". (Proklamation des Bundespräsidenten, Roman Herzog) Die Vereinten Nationen erklärten in der 42. Generalversammlung am 01.11.2005, den 27. Januar zum internationalen Gedenktag zu Ehren der Opfer des Holocaust.

Berlin, den 22. Januar 2008/15. Schwat 5768